Archive for November, 2013

Sieht nach Winter aus


27 Nov

Finster ist´s, wenn ich mich morgens aus dem Bett quäle. Ich sollte das Licht einschalten bevor ich den Fuss auf die Treppe nach unten setze. Behaglich warm ist´s im Haus, kein Wunder, die Heizung erfüllt ihren Zweck. Eine schöne, grooooße, heiße Tasse Kaffee, dann kann der Tag los gehen. Ein bisschen frisch machen, in den dicken Wollpulli und die Winterboots schlüpfen, Jacke über und ab gehts.

Beim Öffnen der Tür schießt mir ein eisiger Hauch kalter Luft entgegen. Brrrrr, so kalt hätt´ ich´s nicht erwartet. Das Auto nun nicht mehr silber eher gefroren weiss, versuche ich den Motor zu starten um´s schon mal warm laufen zu lassen. Komm schon, spring an, bitte bitte bitte. Beim 3. Versuch ein erstes Erfolgserlebnis an diesem frühen Morgen. Dauert´n Moment bis die Heizung Resultate folgen lässt und das Eis langsam von den Scheiben rutscht. Alles klar, kann losgehen. In der 30er Zone vor unserem Haus grad nochmal auf´s Gas gedrückt und auf die Bremse getreten. Nope, nicht glatt, nur neb´lig.

Wirklich viel sieht man dank Nebel ja nicht, aber wenn man nah genug an den fröstelnden Bäumen vorbei fährt, schaut´s ja schon irgendwie hübsch aus. Ah schau an, ein orange-farbenes, blinkendes Licht kurz vor mir. Einem Streufahrzeug hinterher zu fahren kann ja nicht verkehrt sein. Das Streusalz rasselt unter der Karosserie, beinahe schon in einem annehmlichen Takt. Mit sicherem Geleiht bin ich heil im nächsten Ort angekommen und suche mir einen Parkplatz. Wie üblich weit weg von meinem Arbeitsplatz.

Die Nase in den Schal gesteckt, mit den Händen in die Handschuhe geschlüpft, gehe ich meinen üblichen Weg durch den Park. Gassigehende Menschen treffen einander und hüpfen frierend von einem auf das andere Bein, während sich die Vierbeiner beschnuppern. Man sieht ihnen ihre Gedankengänge an der kalten Nasenspitze an “Mach doch bitte schneller, ich will nachhause”, der Blick immer auf den Hund gerichtet und ein wenig an der Leine ziehend. Ein kleiner, vergessener, roter Eimer liegt im Sandkasten, vermutlich bereits festgefroren. Überall die Straße entlang werden Autoscheiben freigekratzt und dieses Geräusch ergibt irgendwie einen recht amüsanten Beat. An einigen Zaunpfählen hängen bereits die ersten, einzelnen Handschuhe, die verloren wurden.

Irgendwie hat es ja schon etwas von einem Gesamtkunstwerk. Die Welt sieht anders aus, sieht nach Winter aus. Eigentlich bin ich kein Wintermensch, aber die ersten Tage dieser kalten Zeit, genießt man ja doch ein klein wenig.

~ CasaDementia ~

Oh nein, nicht noch ein Blog xD