Freunde aus der Vergangenheit

15 Apr

Gestern hatten wir Besuch. Eine Freundin meines Mannes, Andrea. Gut 10 Jahre nicht gesehen. Sie waren früher einmal gute Freunde. Wie sie so da saßen und darüber Witze machten, was aus ihnen geworden ist, fing ich unweigerlich an darüber nachzudenken, was aus mir geworden ist.

Wenn ich Menschen aus jungen Jahren, aus meiner Jugend, wieder treffen würde, wie würden sie mich sehen? Was würden sie über mich denken? Mein Leben geriet erst ein paar Jahre später aus den Fugen und viele haben es garnicht mitbekommen. Ja, dafür dass ich mich aus dem tiefsten Abgrund zurück ins Leben gekämpft habe, ist es beeindruckend, was ich jetzt habe. Aber blenden wir das ganze doch einmal aus.

Ich war gut in der Schule, ohne viel dafür tun zu müssen. Ich hatte einfach das Potential.
Ich war “cool”, ohne es groß herausfordern zu müssen. Ich hab´ einfach dazu gehört.
Ich war hübsch, ohne es selber warzunehmen. Viele hätten etwas von mir gewollt (wie mir später bewußt wurde).

Viele mit denen ich zur Schule ging, mit denen ich befreundet war, die von meinem tiefen Fall nichts wußten, habe ich in Facebook wieder gefunden. Man scrollt durch ihre Bilder,… was für hübsche Menschen sie doch geworden sind. Man liest sich durch ihre Timeline,… “hat geheiratet,… ein Kind gekriegt,… einen Neuwagen gekauft,… ein Haus gebaut.” Wie man das eben so macht, bei einem “normalen” Werdegang. Nach einem Blick auf die anderen, werfe ich einen Blick auf mich. Selbst optisch würde mich wohl kaum noch jemand von früher erkennen. Die blonden Haare sind schon lange schwarz. Den Narben auf meiner Haut sieht man meine bewegte Vergangenheit an. Selbst die Farbe meiner Augen ist nicht mehr die selbe wie damals. Ich habe einen schlechtbezahlten Aushilfsjob,… seit schon fast einem Jahrzehnt. Eine Autowäsche ist für unseren schmutzigen Gebrauchtwagen nur selten drin. Verheiratet? Nein. “Man sollte erst heiraten, wenn man das Geld für eine Scheidung zusammen hat.”^^ Aufgrund unserer finanziellen Lage wohl eine eher unrealistische Vorstellung. Von lebenslustig und gesellschaftsfähig zu zurückgezogen und verschloßen.

Was wäre wenn ich mich mit jemand von früher treffen würde? Erklärend müsste ich hinzufügen, welche Wendung mein Leben genommen hat, um zu rechtfertigen was aus mir geworden ist. Ich müsste erst alles Preis geben, um mit Recht Stolz sein zu dürfen auf das was ich habe! Ich will aber nicht erst erklären, ich will nicht noch einmal darüber reden und es noch einmal durchleben. Es ist Vergangenheit,… genauso wie die Menschen von damals. Ich erinnere mich gern an sie und die Zeit mit ihnen. Es war eine schöne Zeit! Ich schaue mir auch gerne ihre Chronik an und bewundere, was sie aus sich gemacht haben. Alles Glück der Welt wünsche ich ihnen! Aber treffen werde ich wohl keinen von ihnen. Denn sie würden vieles nicht wissen und vieles nicht verstehen!? Ich weiß es aber und bin mit meinem Wissen Stolz auf das was ich habe!

Sieht nach Winter aus

27 Nov

Finster ist´s, wenn ich mich morgens aus dem Bett quäle. Ich sollte das Licht einschalten bevor ich den Fuss auf die Treppe nach unten setze. Behaglich warm ist´s im Haus, kein Wunder, die Heizung erfüllt ihren Zweck. Eine schöne, grooooße, heiße Tasse Kaffee, dann kann der Tag los gehen. Ein bisschen frisch machen, in den dicken Wollpulli und die Winterboots schlüpfen, Jacke über und ab gehts.

Beim Öffnen der Tür schießt mir ein eisiger Hauch kalter Luft entgegen. Brrrrr, so kalt hätt´ ich´s nicht erwartet. Das Auto nun nicht mehr silber eher gefroren weiss, versuche ich den Motor zu starten um´s schon mal warm laufen zu lassen. Komm schon, spring an, bitte bitte bitte. Beim 3. Versuch ein erstes Erfolgserlebnis an diesem frühen Morgen. Dauert´n Moment bis die Heizung Resultate folgen lässt und das Eis langsam von den Scheiben rutscht. Alles klar, kann losgehen. In der 30er Zone vor unserem Haus grad nochmal auf´s Gas gedrückt und auf die Bremse getreten. Nope, nicht glatt, nur neb´lig.

Wirklich viel sieht man dank Nebel ja nicht, aber wenn man nah genug an den fröstelnden Bäumen vorbei fährt, schaut´s ja schon irgendwie hübsch aus. Ah schau an, ein orange-farbenes, blinkendes Licht kurz vor mir. Einem Streufahrzeug hinterher zu fahren kann ja nicht verkehrt sein. Das Streusalz rasselt unter der Karosserie, beinahe schon in einem annehmlichen Takt. Mit sicherem Geleiht bin ich heil im nächsten Ort angekommen und suche mir einen Parkplatz. Wie üblich weit weg von meinem Arbeitsplatz.

Die Nase in den Schal gesteckt, mit den Händen in die Handschuhe geschlüpft, gehe ich meinen üblichen Weg durch den Park. Gassigehende Menschen treffen einander und hüpfen frierend von einem auf das andere Bein, während sich die Vierbeiner beschnuppern. Man sieht ihnen ihre Gedankengänge an der kalten Nasenspitze an “Mach doch bitte schneller, ich will nachhause”, der Blick immer auf den Hund gerichtet und ein wenig an der Leine ziehend. Ein kleiner, vergessener, roter Eimer liegt im Sandkasten, vermutlich bereits festgefroren. Überall die Straße entlang werden Autoscheiben freigekratzt und dieses Geräusch ergibt irgendwie einen recht amüsanten Beat. An einigen Zaunpfählen hängen bereits die ersten, einzelnen Handschuhe, die verloren wurden.

Irgendwie hat es ja schon etwas von einem Gesamtkunstwerk. Die Welt sieht anders aus, sieht nach Winter aus. Eigentlich bin ich kein Wintermensch, aber die ersten Tage dieser kalten Zeit, genießt man ja doch ein klein wenig.

Kiddy Diner

08 Mai

Wenn man ein kleines Menschlein sein eigen nennt, dass fortan immer an seiner Seite ist, ist Ausgehen immer recht schwierig. Irgendwann jedoch möchte auch eine Mutter wieder ein kleinwenig am gesellschaftlichen Leben teilhaben und mit Freunden mal einen Kaffee trinken oder etwas essen gehen. Wißt ihr eigentlich wie komplex sich dieses Vorhaben gestaltet? Wenn das Kind noch sehr klein ist und man es noch als Baby bezeichnet, muss man immer den halben Haushalt mit sich führen. Man muss Windeln, Fläschchen, Feuchttücher und eigene Spielsachen mit sich tragen. Laufen kann der Winzling noch lange nicht und man kommt nicht drum herum einen Kinderwagen mit in die Lokalität zu nehmen.

Wenn man sich soweit gut vorbereitet hat, beginnen die nächsten Fragen sich im Kopf auszubreiten. Wo gehen wir hin? Komme ich dort mit Kinderwagen überhaupt rein? Haben die Wickelmöglichkeiten? Stöhrt es dort vielleicht jemanden, wenn das Baby weint oder das Kind wild umhertobt, weil das Ambiente doch zu fein ist? Gibt es dort etwas was mein Kind essen oder trinken kann? Ist dort eine Kinderspielecke? Andere Mamas nicken jetzt vermutlich mit dem Kopf und denken “oh ja, das kenne ich.”.

Ich wohne in einer recht engbesiedelten Stadt, wo auch die Café`s nah beieinander liegen und dementsprechend kleine Räumlichkeiten haben. Hier gibt es ganze 2 Lokale, die wenigstens ¼ dieser Ansprüche abdecken. Spielecken sind jedoch auch dort, nur kleine, abgetrennte Bereiche, in die man die Kinder für den Moment abschieben kann. Um die 2 Hochstühle die dort zur Verfügung stehen, muss man sich mit den anderen Eltern streiten und die Auswahl an kindgerechtem Essen ist doch sehr mau. Die Sicherheit lässt zu wünschen übrig, scharfe Kanten an denen sich die Kleinen stoßen können, offene Treppen an denen sie fallen könnten und Steckdosen die dazu einladen die kleinen Finger hinein zu stecken.

Im Grunde doch eine attraktive Marktlücke oder nicht? Menschen vermehren sich nun mal und ich bin sicher nicht die einzigste die den Titel Mama trägt. Ein Restaurant mal anders rum, ausgelegt auf die kleineren Gäste. Ein Kinderwagenparkplatz, die Gänge breit genug um durch zu kommen. Tische mit Kantenschutzecken, gesicherte Steckdosen, TripTrap-Hochstühle an jedem Sitzplatz (Erwachsenenstühle stehen an der Seite zur freien Verfügung^^), ein kleiner, abgetrennter Elternbereich mit einem winzigen Fernseher wo Nachrichten geschaut werden können und ein paar Erwachsenen-Zeitschriften ausliegen, auf der Toilette ein Pampers-Spender anstelle des Kondomautomats, mehr wie eine Wickelmöglichkeit, Feuchttücher gratis und die Speisekarte von Säugling bis Vorpubertär ausgelegt.

Wenn ich die Möglichkeit hätte eine Selbstständigkeit zu finanzieren, ich würde es umsetzen. Sicher gäbe es auch einige namenhafte Firmen, mit denen es sich über günstige “Produktproben” verhandeln ließe und renomierte Babykosthersteller, die sich freuen würden ausschließlich Ihre Kost auf der Speisekarte sehen zu dürfen.

Nun denn, ich werde es mal im Hinterkopf behalten :D

Gut und Böse

02 Mai

Der Glaube gibt den Menschen Mut,
gibt ihnen Kraft…
Nicht der Glaube an Gott,
oder eine höhere Macht!?

Der Glaube an beide Seiten,
Liebe und Hass,
Gut und Böse,
wie sie in allen Menschen verweilen…

Trauer und Wut,
Angst und Mut,
Neid und Wohlgefallen,
der Ausgleich der Welt in ihnen ruht!

Wer der einen Seite je endsagt,
ohne Schwarz,
nur Weiß,
einen sehr schweren Weg im Leben wagt!?

Das Eine ohne das andere nicht existiert,
wie ein Lichtlein,
eine Lampe,
ohne Strom nicht funktioniert.

Laß es zu, nimm es hin,
such nicht nach dem Sinn!
Laß den Dingen Ihren Lauf,
nimm beides stets in Kauf!

Fundament für die Ewigkeit

02 Mai

Sie schaut in den Spiegel, Tag für Tag.
Die Finger streichen sanft über das kalte Glas.
Der Blick so trüb und leer.
Die, die sie einst war, ist sie schon lange nicht mehr.

Dunkel und von Gefühl so leer das Herz,
tief und schwer sitzt der kühle Schmerz.
Die Brust, die unstet steigt und sinkt
Der Atem neues Leid nur bringt!

Aus den Ruinen ihrer Vergangenheit,
formt sie das Fundament für die Ewigkeit.
Auch wenn nicht viel gutes war auf ihren Wegen,
möchte sie kein and´res Leben!

In Einsamkeit vereint

02 Mai

Ein schlechtes Gewissen zu haben,
gleicht seelischer Grausamkeit.
Es gibt Schuldgefühle,
von denen man sich nie befreit!

Niemand kann mich mehr bestrafen,
als ich selbst es tu.
Diese grausame Stimme in meinem Kopf,
meine Gedanken, sie lassen mir keine Ruh´!

“Warum nur hast du ein Wort gesagt?
Warum nur sein Handeln hinterfragt?
Was ist nur über dich gekommen?
Welches Recht hast du dir genommen?

Steht es dir doch in keinsterweise zu!!!”

So nah ist mein Geliebter
und doch unerreichbar… fort…
Straft er mich mit keiner Silbe,
foltert mich ohne Berührung mit dem fehlenden Wort!

Einsam und verlassen,
sitz ich nun da wie eh und je.
Doch gerade heute tut die Einsamkeit besonders weh!
Mein alter Freund, mein ewiges Geleiht,
nun wieder in Einsamkeit vereint.

“Hast du dir selber angetan, mein Kind.
Nun sieh! Wie die Liebe dir durch deine Finger rinnt!
Hättest hören sollen auf dein Herz, blutig rot,
dass zu lieben dir verbot!”

Bring ich doch nur Leid, Dunkelheit und Verderben,
liegt hinter mir alles in Trümmern, Ruinen und Scherben.
Wie kann ich jemandem den ich liebe,
diese Last, diesen Fluch, diese Schuld nur auferlegen?

“Wie kannst du nur? Was fällt dir ein???
Bist verdammt dazu, allein zu sein!
Erspare ihm den Kummer und den Schmerz,
gib ihn frei aus deinem verdorben Herz!”

Ursache und Wirkung

12 Nov

Getreu dem Motto “Probieren geht über studieren” lernt Jack mit seinen mittlerweile 8 Monaten nun die Welt durch testen kennen. Als erwachsener Mensch sitze ich oft erstaunt daneben, wie der kleine Kerl die Dinge begreift, versteht und kaputt macht :lol:

Er hat sichtlich seinen Spaß daran Ursachen und deren Wirkungen auszuprobieren, wie zb. “Wenn ich meinen Tee in Geräusche machendes Spielzeug schütte, hört es sich danach irgendwie anders an.” o.O “Wenn ich dem Hund meinen Keks hinhalte, ist er auf wundersame Weise danach verschwunden.” und “Wenn ich lange genug und laut genug brülle, kommen sogar die Nachbarn zu Besuch.” :D

Manche Experimente werden über einen längeren Zeitraum durchgeführt. Wie jedes kleine Kind wird die Ausdauer der Eltern bis auf´s Blut gereizt, um zu schauen wie lange sie mithalten. Das bekannteste Spiel wäre “Ich werf´s hin und du hebst´s auf.” Jack hat da noch 1 – 2 mehr Varianten auf Lager. Ein Klassiker ist “Ich binde die Bettumrandung ab und Mama wieder dran.” Sämtliche Tricks meinerseits sind bislang an seiner Kreativität gescheitert. Doppelknoten flutschen irgendwann recht gut, wenn man die Bändchen lange genug ansabbert. Wenn man die Bänder einfach abreisst, hat Mama nix mehr zum binden. Ein weiteres Ausdauerspiel ist Schnuller suchen. Eines der üblichen Verstecke ist unterm Bett. Interessant wird es, wenn man die Schnuller in der Sockenschublade, in der Spielzeugkiste oder im Hundekorb wieder findet. Wobei man sich bei letzterem nicht sicher sein kann, ob nun das Kind oder der Hund ihn dahin gelegt hat.

Manche Dinge begreift er sehr schnell und andere will er dem Anschein nach einfach nicht akzeptieren. Seines Erachtens nach ist es ein Unding, dass man einfach umfällt wenn man irgendwo sich festhaltend steht und loslässt. Dass die Fernbedienung kein Spielzeug ist, ist inakzeptabel und das Luftballons platzen, wenn man reinbeißt stand so nicht im Vertrag. Sein Dickkopf ist manchmal hinderlich, aber dennoch bewundernswert. :D

Es wird Winter

16 Sep

Wenn Frauen sich wieder ihr Winterfell wachsen lassen und die Sonnenbräune gegen Schneetarn tauschen, sind das die ersten Anzeichen des Winters. Die Hotpants werden mit Baumwollstrumpfhosen kombiniert, um sie auch bei etwas kühlerem Wetter noch spazieren tragen zu können. Die Bikini-Figur wird über Board geworfen und der Winterspeck mit Überlebensmaßnahmen gerechtfertigt. Des Mannes Sixpack steht auch ohne Kühlschrank kalt und die Kinder haben, wie jedes Jahr, wieder die Möglichkeit ihre Mützen überall liegen zu lassen.

Wo man bei 30° in der Nacht jeden Körperkontakt vermieden hat, darf jetzt wieder gekuschelt werden. Die leichten Sommerdecken wurden unlängst gegen Daunen ausgetauscht und die Heizung auf Funktionalität überprüft. Des Nachts weigert man sich strickt auf Toilette zu gehen, weil man kaum einen Zeh unter der kuschlig-warmen Decke hervor tun möchte.

Neblig-trüb erstrahlt der Morgen, schon beim Blick aus dem Fenster schauderts einen. Muß ich denn wirklich zu so früher Stunde schon da raus? Ach was, der Hund kann noch warten. Man erlöst das arme Tier, sobald sich der erste Sonnenstrahl durch die Wolken mogelt. Grundsätzlich geht man falsch gekleidet vor die Tür. Die Baumwollstrumpfhosen zur Hotpants sehen nicht nur scheiße aus, sie halten nicht mal warm. Und schon trauert man den 11 Tagen Sommer nach, andenen man über die imense Hitze jammerte.

Welch´ Überraschung, in den Läden gibt es schon Lebkuchen, das wird ja jedes Jahr früher. Nein, eigentlich nicht. Jedes Jahr ab September gibt es Weihnachtsgebäck und jedes Jahr sind die Menschen über den so frühen Zeitpunkt überrascht. Der Einzelhandel paßt sich im Grunde nur dem menschlichen Überlebenstrieb an und fördert den Aufbau des Winterspecks. Ein Eichhörnchen würde sich über solche Maßnahmen mit Sicherheit freuen.

Um euch ein wenig den Überraschunsmoment zu nehmen und hinterher nicht sagen zu müssen “Ich hab´s euch ja gesagt”, denk kurz darüber nach ob ihr den Bikini schon im Schrank vergraben, der Rasierer nicht mehr 3 mal die Woche zum Einsatz kommt, das Solarium-Abbo abbestellt ist, die Heizung schon mindestens einmal lief, ihr euch schon an euren Partner unter der Daunendecke angekuschelt und euch beim einkaufen über die Weihnachtssachen pikiert habt. Ja, liebe Leute, Schluß mit lustig, der Sommer ist vorbei, der Winter naht :lol:

Gebrauchsanleitung “Baby”

13 Sep

Sie haben sich zu Anschaffung eines hochwertigen Exemplar aus der Produktreihe Homo sapiens entschieden. Bitte behandeln Sie den neuen Menschen mit Sorgfalt und Umsicht, und lesen Sie bitte vor Inbetriebnahme genauestens diese Gebrauchsanweisung. Ansonsten kann ein reibungsloses Funktionieren des neu erworbenen Menschen nicht garantiert werden. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß auf Grund internationaler Bestimmungen ein Rückgabe- oder Umtauschrecht nicht besteht.

1) Inbetriebnahme des Säuglings:

Batterien, Netzteile oder ähnliche Energiequellen sind zum Betreiben eines Menschen nicht notwendig. Er läuft ab Werk automatisch und weitgehend wartungsfrei. Im unteren Teil des Kopfes befindet sich eine anfangs noch zahnlose Öffnung, in die allerdings in regelmäßigen Abständen organische Substanzen eingeführt werden müssen. Ein automatischer Mangelmelder sendet einen durchdringenden Warnton, sobald der mit empfindlichen Sensoren bestückte Magen des kleinen Menschen nicht ausreichend versorgt ist. Dieser Warnton ertönt auf Grund systemabhängiger Interferenzen nachts besonders häufig. Dies ändert sich mit fortschreitender Betriebsdauer. Falls nicht, sollte das Baby in einer Werkstatt ausgewuchtet werden.

2) Reinigung des Säuglings:

Ablagerungen im unteren Beckenbereich vorn (flüssig) und hinten (eher fest) sind normal und kein Grund zur Besorgnis. Sie sollten mit handelsüblichen Reinigern entfernt werden. Unsachgemäße und unzureichende Reinigung führt zu Funktionsstörungen (siehe auch Garantiebestimmungen) und kann das Auslösen des Warntones zur Folge haben.

3) Inspektionen:

Der Hersteller gibt den dringenden Rat, die von den Krankenkassen empfohlenen,regelmäßigen Inspektionen durchzuführen (U1 bis U9). Diese werden in ein Scheckheft eingetragen und dokumentieren die Sorgfalt des Eigentümers.

4) Einstellen der Lach- und Kicherfunktionen:

Um das beliebte Kichern und Lachen bei Ihrem Kinder hervorzurufen, müssen Sie lediglich im Reflexzonenbereich B1 des kindlichen Fußes sanfte Druck- und Kreisbewegungen ausführen und dazu laut und deutlich “kille, kille” rufen. Taktile und akustische Sensoren im Nervensystem des Kindes werden auf diese Reize mit Kichern und Lachen antworten. Diese Funktion ist allerdings frühestens nach sechs Wochen abrufbar.

5) Schnellabschaltung des Warntones:

Bei Funktionsstörungen oder Nahrungsmangel erfolgt, wie oben erwähnt ein durchdringender Warnton aus dem Tonkopf des Säuglings. Zur Schnellabschaltung reicht es meist, dem Kind einen speziell geformten Weichgumminoppen (Schnuller) oder eine Fläschchen zuzuführen (siehe auch Zubehör)

6) Einstellen der Timer-Funktion:

In den ersten Jahren kommt es regelmäßig zu systemimmanenten Schwankungen innerhalb der Tages- und Nachtfunktionen des Kindes (diffuse Timer-Funktion). Gelegentlich führen übermäßig ausgedehnte Schlafphasen während des Tages zu lästigen, sogenannten “Knachkwach”-Zuständen in der Nacht. Um den Timer des Kindes richtig einzustellen, sollte streng auf Mittagsschlaf (nicht unter eineinhalb, nicht über drei Stunden), ausreichende Verdunkelung des Schlafzimmers im Sommer und klare Zubettgeh-Zeiten geachtet werden. Die Timer-Funktion reguliert sich dann von selbst. Ab Werk ist das Kind auf eine Zubettgeh-Zeit von 19 bis 19.30 Uhr eingestellt. Ausnahme: die italienische Produktlinie. Hier aktiviert sich die Schlaffunktion erst, wenn auch die Eltern ins Bett gehen (mediterranes Party-Modell).

7) Gleichlaufschwankungen:

Sollten Gleichlaufschwankungen auftreten, die sich meist durch heftiges Stolpern äußern, muß die Bereifung des Kindes von einem Fachmann überprüft werden.

8 ) Betrieb außer Haus:

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Betrieb von Säuglingen und Kleinkindern in Restaurants und Intercontinental-Flugzeugen nicht zu empfehlen ist.

9) Kommunikation:

Ab Werk verfügt das Kind über die etwa nach zwei Jahren abrufbaren Kommunikations-Fragmente “Will nich”, “Neiiiin”, “Hunger”, “Windel voll” und “Alle wach”. Andere kommunikative Elemente (“Will haben”, “Papa doof”, “Mama Durst”) kommen nach und nach automatisch hinzu.

10) Scharfstellen:

Mit etwa fünfzehn Jahren kommt es zu einer systembedingten Veränderung des kindlichen Hormonhaushaltes. Körperbehaarung und primäre sowie sekundäre Geschlechtsorgane verändern sich. Das halberwachsene Kind ist jetzt “scharfgestellt” und sollte mit äußerster Vorsicht behandelt und nicht ohne Aufsicht mit ebenfalls “scharfgestellten” Exemplaren des anderen Geschlechts konfrontiert werden (siehe auch Haftungsbedingungen).

Als “Freunde” noch eine andere Bedeutung hatten

21 Jun

Die Welt dreht sich, bewegt sich, steht nicht still. Und mit jeder Umdrehung verändert sie sich. Menschen wechseln ihre Prioritäten und leben nach anderen Werten, als sie es vor 10 Jahren noch taten. Die Bedeutung mancher Dinge wird im laufe der Zeit anders definiert oder geht sogar ganz verloren!? Wir denken nicht all zu oft über die Veränderungen nach, wir gehen mit der Zeit. Wir nehmen es hin, akzeptieren und tolerieren. Doch manchmal, ganz selten, trifft uns die Tatsache, dass Veränderung nicht immer etwas gutes ist, wie ein Schlag ins Gesicht und man beginnt darüber nachzudenken.

Auch ich gehe mit der Zeit, auch ich habe schon viel Veränderung mit erlebt und habe heute morgen wieder einmal über das ein oder andere, positive wie negative, nachgedacht. Freunde… was bedeutete es vor 10 – 20 Jahren und was bedeutet es heute? Oder bedeutet es überhaupt noch was? Viel spielt sich heutzutage online ab und man hat Freundelisten mit 100ten. Wenn es eine reale Liste gäbe, auf der man alle seine Freunde aufschreiben würde, wieviele davon würden drauf stehen? Eine Hand voll? Weniger?

Früher chatteten wir nicht über Socialnetworks, wir redeten, von Angesicht zu Angesicht. Wir kritzelten während des Unterrichts nicht mit dem Smartphone an virtuelle Pinwände, sondern ließen Zettelchen durch die Klasse wandern. Wir schrieben uns keine sms, um zu erfahren was so läuft, wir gingen hin und warfen Steinchen ans Fenster. Wir profilierten uns nicht mit Markenklamotten, wir hätten das letzte Hemd für einen Freund gegeben. Wir brauchten nicht das neuste Handy, um dazu zu gehören. Wir waren Freunde, weil wir Freunde waren!

Bis aufs Blut haben wir einander vertreidigt, in Schutz genommen und Schuld auf uns genommen, die eigentlich für den anderen bestimmt war. Während es heutzutage ein leichtes zu sein scheint, seine Freunde für ein paar Kröten hängen zu lassen. Wir wussten immer, dass wir Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, mit Sack und Pack bei einem Freund auf der Matte hätten stehen können und in der Not immer ein Quartier gehabt hätten. Während man heute auch schon mal mit einem “Nee du,  heute is schlecht” wieder fortgeschickt wird.

Wo sind die Zeiten nur geblieben, als man sich noch nach hause begleitet hat. Scheiß egal, ob es nur deshalb war, weil man sternhagelvoll und nicht mehr in der Lage war alleine zu laufen. Man hat zusammen gefeiert, gelacht und geheult. Man hat zusammen scheiße gebaut und zusammen Ärger bekommen. Summa summarum, es war ´ne geile Zeit! Traurig für die heutige, dass die Definition von Freundschaft eine andere geworden ist. Auch nach Jahren von Funkstille, ich könnt´ schwören, ich wüsste selbst heute noch, wo ich in der Not ein Plätzchen hätte… denn wahre Freundschaft endet nie ;)

~ CasaDementia ~

Oh nein, nicht noch ein Blog xD